Tagebücher und private Fotos, persönliche E-Mails, Bankverbindungen und Kreditkartennummern, Passwörter… Oft sind wir uns gar nicht bewusst, was für persönliche und geheime Informationen unsere Festplatten gespeichert haben. Nehmen wir uns nur mal als Beispiel das Cookie, durch das wir uns nicht mehr im Onlineshop anzumelden brauchen, oder all die Passwörter, die der Passwort-Manager des Browsers bequemerweise für uns gespeichert hat.
So gibt es immer wieder Aufsehen erregende Berichte über Computer oder Festplatten mit höchst vertraulichem Inhalt, welche gebraucht verkauft wurden, ohne vorher ausreichend gelöscht worden zu sein. Ein anderes, etwas amüsanteres Beispiel stammt von dem Käufer eines gebrauchten Notebooks, welches sich als defekt herausstellte. Da der Verkäufer nicht bereit war, das Geld zurückzugeben, veröffentlichte der Betrogene aus Rache allerlei private und delikate Details, die er auf der Festplatte des Notebooks vorfand.
Trotzdem kann es vorkommen, dass man Festplatten in fremde Hände gibt, weil man sie verkaufen, zurückgeben oder entsorgen möchte. Wie löscht man dann alle vertraulichen Daten sicher und zuverlässig?
Ein paar wichtige Worte vorweg!
Dieser Artikel bezieht sich auf Linux-Systeme und richtet sich hauptsächlich an Privatpersonen. Nicht etwa, weil ihre Daten weniger schützenswert wären, sondern weil der Gesetzgeber bei gewerblich genutzten Festplatten mit personenbezogenen Daten eine fachgerechte und dokumentierte Löschung der Daten erwartet.
In diesem Artikel beschreibe ich außerdem, wie Daten sicher und zuverlässig gelöscht werden. Mit nur einer Fehleingabe können in Sekundenschnelle auch Daten vernichtet werden, die eigentlich nicht gelöscht werden sollten. Man sollte deshalb genau darauf achten, ob das Festplatten-Device wirklich das gewünschte ist, und sich das Kommando lieber einmal mehr anschauen, bevor man die Eingabetaste drückt. Wichtige Daten, die nicht gelöscht werden sollen, sollten stets auf einem aktuellen Backup gesichert sein.
Im folgenden Text wird die zu löschende Festplatte beispielhaft unter /dev/sdX
angesprochen. Man sollte mit hdparm -I /dev/sdX
vorab prüfen, ob es sich tatsächlich um das zu löschende Festplattenmodell handelt.
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