Freshwater Crocodile

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Fedora 28 auf einem Ryzen 5

Es wurde Zeit für einen neuen Linux-PC. Und da Intel in letzter Zeit mit Meltdown und mit Sicherheitslücken in der Management Engine keine allzu gute Figur macht, dachte ich mir, es ist wieder an der Zeit, AMD eine Chance zu geben.

Was ich haben möchte, ist ein Arbeitsrechner mit guter Rechenleistung und schnellem Massenspeicher. Die Grafikleistung ist sekundär, da ich nicht spiele. Wichtiger ist mir ein ruhiger Betrieb, was die Reduzierung von Abwärme durch einen Strom sparenden Prozessor beinhaltet.

Für meinen neuen Rechenknecht im Retro-Look entkernte ich ein Cooler Master Cavalier 3-Towergehäuse von 2004, das ich noch hier stehen hatte und einen AMD Athlon 64 mit üppigen 4 GB DDR2-RAM beherbergte. Nach der Renovierung besteht der Rechner jetzt aus:

  • CPU: AMD Ryzen 5 2400G. Die eingebaute Vega 11-Grafikeinheit bringt bei Benchmark-Tests eine respektable Leistung und reicht für meine Zwecke locker aus. Zudem begnügt sich der Ryzen 5 mit 65 W TDP. Eine für diesen Einsatz eigentlich überdimensionierte AIO-Wasserkühlung sorgt dafür, dass die CPU-Cores auch längere Zeit im 3,9 GHz Turbo-Modus durchhalten, und lässt mir die Option für spätere Overclocking-Experimente.
  • Mainboard: Asus Prime X470 Pro. Für diese Wahl gab es keinen besonderen Grund, außer dass ich in der Vergangenheit mit Asus-Boards gute Erfahrung gemacht habe. Für die Linux-Kompatibilität ist die Nennung des verwendeten Typs aber vielleicht interessant.
  • SSD: Samsung 970 Pro, 512 GB, PCIe M.2. Massenspeicher sind die Komponenten, die im Rechnerleben erfahrungsgemäß als erstes ein Upgrade erfahren, weil sie zu klein oder zu langsam geworden sind. Also lieber gleich schon beim Neukauf klotzen statt kleckern. Das zögert das Upgrade ein wenig hinaus.
  • RAM: 16 GB DDR4-3000, als Kit mit 2x 8 GB. Für meine Zwecke reicht das. Der Ryzen 5 unterstützt maximal DDR4-2933, so dass höher getaktete RAMs wenig Sinn machen. Da sollte man lieber mehr Geld für eine möglichst geringe CAS Latency ausgeben.

Für Linux gibt es hier gleich mehrere Herausforderungen. Die Vega-Grafikeinheit ist verhältnismäßig neu, dementsprechend neu ist auch der Support im Linux-Kernel. Zudem ist die SSD nicht per SATA, sondern per PCIe angebunden, was ebenfalls - zumindest theoretisch - zu Treiberproblemen führen kann.

Der Versuch, eine Fedora 28-Live CD im Cinnamon-Spin zu starten, funktionierte auch prompt nicht. Das System startet bis zur Anmeldemaske, aber man kommt einfach nicht darüber hinaus. Erst ein Start im minimalen VESA-Modus erlaubte es, eine reduzierte Cinnamon-Oberfläche zu erreichen und den Installer auszuführen.

Zumindest meine Sorge, die PCIe-SSD würde nicht erkannt werden, erwies sich danach als unbegründet. Der Installer erkannte die SSD und richtete problemlos und zügig das Fedora-System darauf ein.

Beim ersten Reboot startete Cinnamon aber weiterhin nur im reduzierten Modus ohne Compositing. Abhilfe brachte, den nomodeset Kernel-Parameter aus den Grub-Einstellungen zu entfernen. Nach einem weiteren Reboot stand dann die volle Grafikleistung zur Verfügung. Vermutlich hat das Live-Image einen zu alten Kernel, so dass das kommende Fedora 29 problemlos installierbar sein wird.

Von den anfänglichen Problemen mit der Grafik abgesehen, läuft das System rund. Netzwerk, Sound, SATA- und USB-Schnittstellen wurden von Linux erkannt und werden voll unterstützt. Selbst unter Last verhält es sich stabil, bisher hatte ich keine Freezes oder unerwarteten Abstürze.

Mein Ziel habe ich damit erreicht. Der neue PC bringt eine ordentliche Leistung und ist trotzdem leise, kühl und sparsam.

Cura mag OpenSCAD nicht mehr

Zumindest vorübergehend. Sobald man versucht, eine aus OpenSCAD exportierte stl-Datei in Cura zu importieren, erscheint die Fehlermeldung "Ungültige Datei".

Der Grund dafür ist, dass Cura auf manchen Plattformen momentan Probleme hat, stl-Dateien im ASCII-Format zu lesen. Und OpenSCAD exportiert nur in ASCII-Format.

Als Workaround hilft ein Universal-Taschenmesser für stl-Dateien namens admesh. Neben etlichen anderen Transformationsmöglichkeiten konvertiert es eine ASCII-stl-Datei ins Binärformat:

admesh -b example-bin.stl example-ascii.stl

Diese lässt sich dann in Cura problemlos öffnen.

admesh ist im Fedora Repository verfügbar und kann (auf Wunsch inklusive einer GUI) einfach per dnf installiert werden:

sudo dnf install admesh admeshgui
Wo ist der Kommentarbereich?

Ich habe mich entschlossen, den Kommentarbereich zu entfernen und alle Kommentare zu löschen. Der Grund dafür ist die DSGVO, die ab dem 25. Mai 2018 wirksam wird.

Die Shredzone verwendet keine Cookies und kein Tracking, zeigt keine Werbung und lädt keine Bilder oder Scripte von fremden Servern nach. Ich habe kein Interesse daran, meinen Lesern hinterherzuschnüffeln, und habe deshalb alles so datensparsam wie möglich gestaltet.

Das einzige Problem war der Kommentarbereich. Dort sammelt man naturgemäß personenbezogene Daten, was wiederum einen Berg an Anforderungen und Pflichten nach sich zieht. Für einen Hobby-Blog, an dem ich keinen Cent verdiene, ist mir der Aufwand einfach zu groß.

Über eure Kommentare habe ich mich immer sehr gefreut. Schickt mir eure Anmerkungen, Lob und Kritik gerne weiter per E-Mail oder als Tweet.

Wir bauen uns einen Feinstaubsensor

Das Projekt luftdaten.info bietet eine Bauanleitung für einen Feinstaubsensor an. Er ist günstig und auch mit wenig Elektronikkenntnissen leicht zusammenzubauen. Die Bauteile gibt es in verschiedenen Elektronikläden und mittlerweile sogar bei Amazon.

Der originale Bausatz benutzt zwei Kunststoffrohre als Gehäuse. Die sind preiswert und in jedem Baumarkt leicht zu bekommen, sehen allerdings nicht besonders ansprechend aus. Ich wählte stattdessen eine handelsübliche UV- und wetterfeste Außen-Abzweigdose als Gehäuse. Ein selbst konstruierter Rahmen aus dem 3D-Drucker wird dort hineingesetzt und die Elektronik darauf montiert.

Der Rahmen bringt bereits einen Windkanal für die angesaugte Luft mit, so dass im Gegensatz zur Originalanleitung kein Schlauch notwendig ist. Gitter vor den Luftöffnungen verhindern, dass Insekten in das Gehäuse kriechen können. Im Gegensatz zu manch anderer gedruckter Lösung ist der Feinstaubsensor außerdem wie vom Hersteller vorgeschrieben ausgerichtet und die Einsaugöffnung vor Licht geschützt.

Im Gegensatz zur Originalanleitung kommt man hier allerdings nicht darum herum, den Lötkolben in die Hand zu nehmen.

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SPD AG stimmt für Fusion mit der CDU AG

Bonn ― In einer Sondersitzung der SPD AG haben die Aktionäre heute den Weg für eine Fusion mit dem ehemaligen Konkurrenten, der CDU AG, frei gemacht.

„Das war nur konsequent“, sprach der CEO der SPD AG, Martin Schulz, vor der Presse. „Die Angebotspalette beider Konzerne zeigte schon lange große Überschneidungspunkte und hat sich seitdem immer weiter angenähert. Wir produzieren außerdem schon seit mehreren Jahren in gemeinsamen Fabriken.“

Auch der CEO der CDU AG, Angela Merkel, zeigte sich erfreut. „Hier wächst zusammen, was zusammen gehört. Schon seit Jahren nutzen wir das Know-How der CDU AG, die Marketingfähigkeiten unserer Tochter CSU GmbH und die Arbeitskraft der SPD AG. Und das zu meiner vollen Zufriedenheit! Dieser Schritt war überfällig.“

Der neue Konzern soll den Namen CDU-PD AG tragen. Schulz: „Das ‚S‘ wurde entfernt, weil wir die Produkte, für die dieser Buchstabe einst stand, schon lange nicht mehr in unserem Angebot haben.“

Frau Merkel wird dem neuen Konzern vorstehen. Herr Schulz wird sich ganz um den Abbau der Arbeitsplätze kümmern, die durch Synergieeffekte wegfallen werden. Allerdings seien keine Entlassungen geplant. Schulz ist zuversichtlich, dass die natürliche Fluktuation in dem neuen Konzern völlig ausreichen werde.

Mit einem Einspruch der Kartellbehörden rechnen Schulz und Merkel nicht.

Die Fusion ist innerhalb der SPD AG nicht unumstritten. Insbesondere viele so genannte Zwergaktionäre stemmten sich bis zuletzt dagegen. Sie befürchten, dass nach einer Fusion die traditionellen Produkte der SPD AG endgültig verschwinden werden. „Dabei sehen wir immer noch eine hohe Nachfrage unserer traditioneller Produkte, die von der Konkurrenz nicht bedient wird“, so ein Aktionär auf der Sondersitzung. „Hier wird ein lukrativer Markt einfach liegen gelassen.“

Auch die Börse sieht der Fusion nicht so positiv entgegen. Die Aktienkurse beider Konzerne lagen bereits in der Vergangenheit im deutlichen Minus. Viele Experten glauben, dass die Fusion nicht den erhofften Trendwechsel bringen wird. ◼