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Ende der Abzocke

Liebe junge Leute, um diesem Artikel von 2004 etwas Sinn zu geben: Zu der Zeit war es noch üblich, sich mit einem Modem ins Internet einzuwählen. Man wählte die Telefonnummer seines Providers und surfte dann zum Minutenpreis über die Telefonleitung. Bei der Betrugsmasche, um die es hier geht, stellte eine Malware - der so genannte Dialer - die Rufnummer heimlich auf eine teure Abzock-Nummer um. Die "Überraschung" kam dann zum Monatsende in Form einer Telefonrechnung in vierstelliger Höhe.

Heutzutage geht praktisch jeder per DSL, Kabel oder Mobilfunk ins Internet. Dort funktioniert die Masche schon technisch nicht.

Kaum etwas verkörpert die Abzocke im Internet besser als der so genannte Dialer. Selbst Gesetzesänderungen schienen ihm kaum etwas anhaben zu können. Doch jetzt hat das BGH Recht gesprochen.

Ein Dialer ist ein Programm, dass die Internet-Verbindungseinstellungen des Rechners auf einen anderen Anbieter umstellt; meist auf eine teure 0190- oder 0900-Nummer. Die wenigen seriösen Dialer, die die Verbindungskosten vorher deutlich bekannt geben, sind dabei von dem Urteil nicht betroffen. Es geht hier vielmehr um die "Abzock-Dialer", welche das System unbemerkt umstellen. Wenn sie vorher überhaupt fragen, geben sie sich lediglich als "Optimierungstool für Internet-Verbindungen" aus, verschweigen die dabei anfallenden immensen Kosten jedoch. Wenn man die Frage, ob er sich installieren soll, verneint, installieren sie sich meist erst recht, und auch eine Deinstallation hilft selten wirklich. Andere Dialer installieren sich völlig verborgen. Abzock-Dialer durchseuchen das Netz zunehmend, man findet sie nicht mehr nur auf Pornoangeboten, sondern auf Seiten zur Währungsumrechnung oder mit Geburtstagsgedichten, in E-Mails und mittlerweile sogar auf Webseiten, die speziell für Kinder gemacht sind. Manche nutzen Sicherheitslücken des Windows-Betriebssystems, um sich unbemerkt aktivieren zu können.

Selbst ein kürzlich dazu erlassenes Gesetz, das eine Registrationspflicht für Dialer eingeführt hat und die Kosten begrenzt, konnte dem Treiben kaum einhalt gebieten. Wer sowieso Recht bricht, schert sich wenig um neue Gesetze.

Das Problem des betrogenen Kunden ist, dass der Betrüger selten auszumachen ist. Die 0190-Nummern werden von der RegTP im Block an Netzbetreiber vergeben, welche ihrerseits Teile des Blockes an Mehrwertdienstunternehmen vermieten. Oft sitzt hinter den betrügerischen Dialer-Unternehmen jedoch eine Briefkastenfirma im Ausland. Es fällt immens schwer, überhaupt die Adresse des Betrügers ausfindig zu machen, und wenn er im Ausland sitzt, hat man schließlich wenig Chancen, sein Geld zurück zu erhalten.

Der Telefonnetzbetreiber, der seinem betrogenen Kunden eigentlich helfen sollte, zuckt meist mit den Schultern, weil er die gleichen Probleme hat, den Betrüger ausfindig zu machen - aber verdient dennoch an dem ergaunerten Geld mit, da er einen Teil der 0190-Gebühren für Mehrwertdienste einbehält.

Die Forderung nach Gegenmaßnahmen verpufften. So recht schienen die Netzbetreiber kein Interesse zu haben, ihre Kunden zu schützen und den Betrugsmaschen ein für allemal einen Riegel vorzuschieben.

Das Urteil des BGH vom Freitag wird dies nun ändern. Das BGH hat nämlich festgestellt, dass der Netzbetreiber an den 0190-Nummern mitverdient, und deshalb auch ein Risiko mittragen muss. Für den Kunden heißt es, wenn er einen betrügerischen Dialer untergeschoben bekommen hat, braucht er die von ihm verursachten Gebühren nicht zu zahlen, sondern nur die Onlinegebühren, die er hätte bezahlen müssen, wenn der Dialer nicht installiert gewesen wäre. Der in diesem Fall beklagte Telefonnetzbetreiber blieb also auf den Gebühren von €9000 sitzen, die der Dialer beim Kunden verursacht hatte.

Zugegeben: der Netzbetreiber ist nicht Verursacher des Problems gewesen, er hat jetzt lediglich den schwarzen Peter zugeschoben bekommen. Allerdings hat der Netzbetreiber eher die Macht und die Möglichkeit, die Verträge mit den Mehrwertdiensteanbietern zu gestalten und zum Beispiel die Haftung für betrügerische Dialer weiterzureichen, bis es letztendlich den Betrüger selbst treffen würde. Damit würde dieser Sumpf der Abzock-Dialer endgültig ausgetrocknet werden.

Und das wird auch wirklich höchste Zeit!

Das BGH-Urteil trägt das Aktenzeichen III ZR 96/03.

Spam-Statistik

Meine offizielle Spam-Statistik für August 2003

Insgesamt erhielt ich im August 595 Spam-Mails und 4 Viren, das macht im Schnitt 19,3 Mails pro Tag. Wenn der Spam halten würde, was er verspricht, hätte ich am Monatsende folgendes zusammen gehabt:

Körper und Gesundheit

  • Diät: 45 Monatsrationen HGH umsonst. Damit hätte ich in fast 4 Jahren gut 1350 kg abnehmen können.
  • Penis: Verlängerung um 325 inches. Das entspricht einer Penislänge von über 8 Metern.
  • Viagra: 2 Flaschen und 5 Tabletten kostenlos.
  • Brustvergrößerung: 3 Flaschen umsonst. Das entspräche einer Vergrößerung um 9 Cups.
  • Rauchen: 2 mal Rauchen aufhören in zwei Wochen. Dabei bin ich Nichtraucher.

Geld

  • Nigeria-Connection: US $273.520.000,00 hätte ich als "vertrauenswürdiger Partner" anteilig bekommen.
  • Lottogewinne: US $7.000.000,00 habe ich im Lotto gewonnen, obwohl ich kein Lotto spiele.
  • Geldgewinne: US $30,00 habe ich einfach so gewonnen.
  • Versicherungen: € 8.000,00 pro Jahr hätte ich an Versicherungsprämien sparen können. Das ist mehr, als ich pro Jahr für Versicherungen ausgebe.

Partnerschaft

  • Videonachrichten: 9 mal habe ich eine Videonachricht erhalten, aber nie abgerufen. Wie gemein von mir!
  • Nette Nacht: 1 mal bedankte sich eine unbekannte Frau für die nette Nacht mit mir.
  • Kontaktanfrage: 2 Frauen wollten mit mir zwecks Partnerschaft in Kontakt treten.

Sonstiges

  • Diplome: 2 Diplome beliebiger Art hätte ich mir kaufen können.
  • Reisen: 12 Tage Bahamas und 9 Tage Orlando mit freiem Eintritt in Disney World habe ich geschenkt bekommen.

Mit anderen Worten: Ich würde nun mehrfacher Multimillionär sein und mich am Strand der Bahamas als Prof. Dr. mit athletischer Figur, einem 8 Meter langen Schwanz und Titten, die Dolly Buster erblassen lassen würde, mit einem Dutzend schöner Frauen amüsieren. Und da sag noch mal einer, Spam macht nicht glücklich... Nur das Viagra könnte ich nicht nehmen, da der Blutsturz mich umbringen würde. 😆

Erste Woche ermitteln

Dieses Script ermittelt den Timestamp der ersten Woche eines Jahres.

Die Wochen eines Jahres werden durchnummeriert. Das ist leider ein wenig komplizierter, als es auf den ersten Blick aussehen mag, da die erste Woche nicht mit dem 1. Januar beginnt.

Nach ISO 8601 ist die erste Woche des Jahres die Woche mit dem 4. Januar.

Das folgende Script ermittelt nun zu einem Jahr den Timestamp von Mitternacht des Montags der ersten Woche.

/** 
 * Get a timestamp of midnight of the first week's Monday of the given
 * year.
 *
 * @param   $year     Year to compute the timestamp for (4 digits)
 * @return  Timestamp of the first week's Monday
 */
function computeFirstWeek($year) {
  // Get the timestamp of January 4th of this year
  $jan4 = mktime(0,0,0,1,4,$year);

  // Get the weekday of that day (with Monday being 0)
  $wd = (date('w',$jan4) + 6) % 7;

  // Go back those number of days, to reach Monday
  $jan4 -= $wd*24*60*60;

  return $jan4;
}