Alps, Munich

#Kreatives Schreiben

Geschichten schreiben

Wie ich zum Geschichten schreiben kam – und warum ich glaube, dass du das auch kannst…

Ich bin Autor von Beruf, hatte immer Bestnoten im Deutschunterricht, später Germanistik studiert, im Arbeitszimmer steht eine überquellende Bücherwand und ich gebe Kurse für kreatives Schreiben?

Wenn du das glaubst, könntest du von der Realität kaum weiter entfernt sein! 😄

Mein Beruf ist Softwareentwickler. Ich bin introvertiert und Autodidakt. Ich bin nicht einmal besonders belesen, mir war das Kreativ-sein schon immer wichtiger als das bloße Konsumieren. Ach ja: Und Deutsch als viertes Prüfungsfach hätte mir fast mein Abitur vermasselt. Eigentlich sind das denkbar schlechte Voraussetzungen für dieses Hobby, sollte man meinen.

Mit dem Schreiben habe ich angefangen, weil ich etwas Neues ausprobieren wollte. Durch meinen Beruf habe ich bereits Erfahrung mit dem Verfassen von Konzepten und Anleitungen. Ich wurde neugierig, ob es auch für Belletristik reicht.

Also schrieb ich eine Kurzgeschichte. Ganz geheim, nur für mich. Sie war nicht besonders originell, hatte keinen spannenden Plot Twist, die Protagonisten waren blass und die Handlung vorhersehbar. Aber das machte nichts, es war ja nur ein Versuch.

Das Ergebnis überraschte mich, denn es machte mir nicht nur Spaß, sondern ich fand auch viele Parallelen zur Programmierung von Computern. Ich brauche ein Konzept, muss mit der Sprache umgehen können, und ich muss die Ausdauer haben, zu Ende zu bringen, was ich angefangen habe.

Mein neues Hobby hat mich im Sturm erobert und nicht mehr losgelassen.

Ich begann, mir mehr Gedanken zu machen. Was will ich überhaupt erzählen? Welches Genre und welche Richtung? Wer sind die Protagonisten? Was sind ihre Stärken – und was ihre Schwächen?

Dieser Teil ist schwierig, denn es gibt keine Geheimformel, die gute Einfälle wie am Fließband generiert. Mir half es, viel zu experimentieren. Zu probieren, wie es sich liest. Ich änderte Ideen, verwarf sie wieder. Mit der Zeit kristallisiert sich eigentlich immer etwas heraus, was funktioniert.

Ich las außerdem Bücher über das Schreiben von Romanen, um mehr über die Konzeption, aber auch über den richtigen Aufbau der Szenen, knackige Dialoge und flüssige Sätze zu erfahren. Am hilfreichsten für mich erwiesen sich dabei die Schreibratgeber von James N. Frey, die es auch als deutsche Übersetzung gibt.

Trotzdem sollte es noch gut zwei Jahre dauern, bis ich meinen ersten Infinisomnia-Kurzroman fertig hatte.

Ich will nicht sagen, dass mein Weg der einzig richtige ist. Ganz im Gegenteil! Ich war schon immer Autodidakt, also ist der Weg für mich richtig. Aber ich kann mir vorstellen, dass es für andere ganz schön frustrierend sein kann, im stillen Kämmerlein vor sich hinzubasteln, statt zum Beispiel Schreibkurse zu besuchen.

Meine Meinung: Das einzige, was man haben muss, ist Geduld. Und sehr viel davon. Den Rest kann man lernen.

In diesem Teil meines Blogs werde ich meine Erfahrung mit euch teilen und euch ein Stück auf mein Schreibabenteuer mitnehmen. Ich bin selbst gespannt, wohin die Reise gehen wird!

Also, was hält dich ab, es auch zu versuchen? Wenn ich das schaffe, schaffst du das sicher auch.